Die Kündigung des Arbeitsverhältnisses kann aus verschiedenen Gründen notwendig werden – sei es aufgrund neuen beruflichen Perspektiven, einer Veränderung der Lebenssituation oder Unzufriedenheit am Arbeitsplatz.
Egal, aus welchem Grund, es gibt einige wichtige Dinge zu beachten, wenn Sie Ihren Arbeitsvertrag kündigen möchten. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie ein Kündigungsschreiben richtig verfassen, welche Kündigungsfristen beachtet werden müssen und wie Sie eine Kündigung des Arbeitsverhältnisses korrekt und fristgerecht einreichen.

Kündigungsschreiben: Was ist wichtig?
Ein Kündigungsschreiben ist die einseitige Erklärung eines Arbeitnehmers oder des Arbeitgebers, das bestehende Arbeitsverhältnis zu beenden. Sie sollte in Schriftform erfolgen und eine klare Aussage darüber treffen, dass der Arbeitsvertrag gekündigt wird. Sie ist für den Arbeitnehmer wie auch für den Arbeitgeber bindend, sobald sie ausgesprochen wird.
Wichtig zu wissen ist, dass die Kündigung immer unter Einhaltung der vertraglich vereinbarten oder gesetzlichen Kündigungsfrist erfolgen muss. Diese Frist ist im Arbeitsvertrag, im Tarifvertrag oder im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) festgelegt. Wenn keine Regelung besteht, gilt die gesetzliche Fristdauer.
Die ordentliche Kündigung muss schriftlich erfolgen. Eine Kündigung per E-Mail oder durch mündliche Mitteilung ist nicht ausreichend, um rechtlich wirksam zu sein.
Kündigungsarten: Ordentlich, Fristlos und während der Probezeit
Je nach Situation und Bedarf kann eine Kündigung auf verschiedene Arten ausgesprochen werden. Die häufigsten Kündigungsarten sind:
Ordentliche Kündigung: Eine ordentliche Kündigung ist die gängigste Form und erfordert die Einhaltung der im Arbeitsvertrag festgelegten oder gesetzlich vorgeschriebenen Frist. Sie kann sowohl vom Mitarbeiter als auch vom Vorgesetzten ausgesprochen werden.
Fristlose Kündigung: Eine fristlose Kündigung ist in besonders schweren Fällen möglich, etwa bei Diebstahl oder schwerwiegendem Fehlverhalten des Arbeitnehmers. Sie kann nur unter besonderen Umständen ausgesprochen werden und hat keine Kündigungsfrist.
Kündigung während der Probezeit: Während der Probezeit ist es oft einfacher, den Job zu kündigen, da hier häufig eine kürzere Fristdauer gilt.
Was passiert, wenn die gesetzliche Kündigungsfrist nicht eingehalten wird?

Wenn Sie die Kündigungsfrist nicht einhalten, können rechtliche Konsequenzen folgen. Der Arbeitgeber ist in der Regel nicht verpflichtet, eine vorzeitige Kündigung zu akzeptieren. Zudem können unter Umständen Schadensersatzansprüche entstehen, da dem Arbeitgeber durch die nicht eingehaltene Kündigungsfrist möglicherweise Nachteile entstehen.
Was tun, wenn Sie fristlos kündigen möchten?
In einigen Fällen, zum Beispiel bei schweren Verstößen gegen die arbeitsvertraglichen Pflichten, kann eine fristlose Kündigung gerechtfertigt sein. In solchen Fällen müssen Sie dem Arbeitgeber den Kündigungsgrund klar und verständlich darlegen. Es ist ratsam, rechtlichen Rat einzuholen, bevor Sie eine fristlose Kündigung aussprechen.
Besondere Fristen und Regelungen beachten
Für bestimmte Berufsgruppen oder Arbeitsverhältnisse können abweichende Regelungen gelten, etwa bei einem Tarifvertrag oder einer Betriebsvereinbarung. Diese können spezielle Kündigungsfristen oder Kündigungsbedingungen festlegen, die über die gesetzlichen Regelungen hinausgehen. Achten Sie deshalb immer darauf, ob und welche besonderen Bestimmungen für Ihr Arbeitsverhältnis gelten.
10 Tipps für die Kündigung

Ein Kündigungsschreiben sollte klar und formal korrekt abgefasst sein. Hier sind die wesentlichen Elemente einer Kündigung zur Verfügung gestellt:
- Überprüfen Sie den Arbeitsvertrag: Bevor Sie die Kündigung aussprechen, sollten Sie sich den Arbeitsvertrag noch einmal genau ansehen. Achten Sie auf die Frist für die Kündigung und darauf, ob besondere Vereinbarungen, etwa eine Probezeit, zu beachten sind.
- Prüfen Sie auf ein Sonderkündigungsrecht: In manchen Fällen, etwa bei gesundheitlichen Problemen oder anderen wichtigen Gründen, haben Sie möglicherweise ein Sonderkündigungsrecht, das eine kürzere Frist erlaubt. Informieren Sie sich über Ihre Rechte in solchen Fällen.
- Frist: Eine ordnungsgemäße Kündigung muss immer unter Einhaltung der Frist erfolgen. Diese beträgt in der Regel vier Wochen zum Ende eines Kalendermonats oder zum 15. eines Monats, kann jedoch je nach Vertrag auch länger sein. Das bedeutet, wenn ein Arbeitnehmer beispielsweise zum 30. Juni kündigen möchten, muss er die Kündigung spätestens zum 1. Juni einreichen.
- Absender und Empfänger: An erster Stelle müssen sowohl der Absender als auch der Empfänger der Kündigung genannt werden. Der Arbeitnehmer sollte seinen vollen Namen und seine Adresse sowie die des Arbeitgebers angeben. Zudem sollte die Anschrift des Unternehmens sowie der Name des zuständigen Ansprechpartners genannt werden.
- Betreff: Ein klarer Betreff ist wichtig, um den Zweck der Kündigung sofort deutlich zu machen. In den Betreff könnten Sie beispielsweise schreiben: „Kündigung meines Arbeitsvertrags zum [Datum]“
- Kündigungserklärung: Der Hauptteil des Kündigungsschreibens sollte eindeutig die Beendigung des Arbeitsverhältnisses erklären. Ein Beispiel hierfür ist: „Hiermit kündige ich meinen Arbeitsvertrag, der am [Datum] geschlossen wurde, zum nächstmöglichen Zeitpunkt oder zum Ende eines Kalendermonats.
- Arbeitszeugnis anfordern: Stellen Sie sicher, dass Sie ein qualifiziertes Arbeitszeugnis anfordern. Dieses kann Ihnen bei zukünftigen Bewerbungen von Nutzen sein.
Weitere Tipps
- Urlaubstage: Wenn ein Arbeitnehmer während der Frist noch offenen Urlaub hat, hat er grundsätzlich Anspruch auf die Auszahlung dieser Urlaubstage, sofern er diese nicht mehr nehmen kann. Das bedeutet, dass der Vorgesetzte verpflichtet ist, den nicht genommenen Urlaub finanziell zu kompensieren. Dies gilt sowohl für eine ordentliche als auch für eine fristlose Kündigung. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Urlaubstage nur in dem Jahr verfallen, in dem sie nicht genommen wurden, wenn der Arbeitnehmer seine Urlaubstage nicht rechtzeitig beantragt hat. In einigen Fällen kann der Arbeitgeber auch verlangen, dass der Arbeitnehmer während der Frist noch seine restlichen Urlaubstage nimmt. Im Kündigungsschreiben sollte der Urlaub daher klar angesprochen werden, insbesondere wenn noch Restansprüche bestehen. Übrigens: Die Berechnung des Urlaubsanspruchs bei einer Kündigung hängt davon ab, wie viel des Jahres du bereits gearbeitet hast. Wird während des Jahres gekündigt, erfolgt die Berechnung anteilig. Es ist wichtig, den Arbeitsvertrag und eventuelle Tarifverträge zu prüfen, da diese zusätzliche Regelungen enthalten können. Wenn Unklarheiten bestehen, kann eine rechtliche Beratung im Bereich Arbeitsrecht helfen, die richtige Vorgehensweise zu klären.
- Datum und Unterschrift: Das Datum der Kündigung sowie die Unterschrift des Arbeitnehmers sind unverzichtbar. Die Kündigung wird erst wirksam, wenn der Arbeitgeber sie erhalten hat, und es ist ratsam, das Kündigungsschreiben per Einschreiben oder mit einer Zustellbestätigung zu versenden, um den Zugang nachweisen zu können.
- Dokumentieren Sie alles: Senden Sie das Kündigungsschreiben per Einschreiben, um den Eingang nachweisen zu können. Falls nötig, behalten Sie auch Kopien aller relevanten Dokumente und Korrespondenzen.
Kündigung Arbeitsvertrag Vorlage
Damit das Kündigungsschreiben korrekt und formal richtig gestaltet wird, kann eine Vorlage oder ein Muster sehr hilfreich sein. Eine Vorlage zur Kündigung des Arbeitsvertrags bietet eine klare Struktur und sorgt dafür, dass keine wichtigen Details übersehen werden. Hier eine einfache Vorlage für die Kündigung eines Arbeitsvertrags:
Muster für eine Kündigung des Arbeitsvertrags:
Absender:
[Vorname, Nachname]
[Adresse]
[PLZ, Ort]
[E-Mail-Adresse]
Empfänger:
[Name des Unternehmens]
[Adresse des Unternehmens]
[PLZ, Ort]
[Ort], [Datum]
Betreff: Beendigung des Arbeitsverhältnisses zum [Datum]
Sehr geehrte/r Frau/Herr [Name des Ansprechpartners],
hiermit kündige ich meinen Arbeitsvertrag, der am [Datum] geschlossen wurde, zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Vertraglich beträgt die Kündigungsfrist [Frist in Wochen/Monaten], sodass mein letzter Arbeitstag der [Datum] sein wird.
Ich bitte Sie, mir eine Kündigungsbestätigung sowie das Beendigungsdatum schriftlich zu bestätigen. Bitte lassen Sie mir zudem ein qualifiziertes Arbeitszeugnis zukommen.
Ich bitte außerdem darum, den noch offenen Urlaub in Höhe von [Anzahl der Tage] Tagen entweder während der Kündigungsfrist zu gewähren oder mir diesen finanziell auszuzahlen.
Ich danke Ihnen für die Zusammenarbeit und wünsche dem Unternehmen weiterhin viel Erfolg.
Mit freundlichen Grüßen,
[Unterschrift]
[Vorname, Nachname]
—
Diese Vorlage bietet eine gute Orientierung und sorgt dafür, dass Sie keine wesentlichen Informationen vergessen.
Tipp: Wer Verträge unkompliziert und rechtssicher beenden möchte, findet mit Smartkündigen eine hilfreiche Lösung. Die Plattform bietet eine Vielzahl an vorgefertigten Kündigungsvorlagen – und dank einer neuen KI-Funktion können nun auch personalisierte Schreiben automatisch erstellt werden. Ideal für alle, die Zeit sparen und dennoch auf Nummer sicher gehen wollen.
Kündigung und Arbeitslosigkeit: Was passiert nach der Kündigung?
Die Kündigung eines Arbeitsverhältnisses ist ein bedeutender Schritt, der nicht nur den Arbeitsplatz betrifft, sondern auch Auswirkungen auf die finanzielle Absicherung haben kann. Wenn du gekündigt hast oder gekündigt wurdest, stellt sich häufig die Frage, wie es mit der Arbeitslosigkeit weitergeht. In diesem Abschnitt gehen wir auf die wichtigsten Aspekte ein, die du beachten solltest, wenn du nach einer Kündigung arbeitslos wirst.
Die rechtzeitige Anmeldung bei der Agentur für Arbeit ist entscheidend, um Ansprüche auf Arbeitslosengeld zu sichern und eine Sperrzeit zu vermeiden. Darüber hinaus sollten Arbeitnehmer ihre Rechte kennen, insbesondere in Bezug auf Resturlaub, Arbeitslosengeld und Kündigungsfristen.
Wer in der Kündigungsphase Unterstützung benötigt, sollte rechtzeitig rechtlichen Rat einholen, um eine bestmögliche Lösung zu finden.
Arbeitslosigkeit muss nicht gleichbedeutend mit einer negativen Entwicklung sein – sie kann auch als Chance genutzt werden, neue berufliche Perspektiven zu finden und sich gegebenenfalls weiterzubilden.
Fazit

Die Kündigung eines Arbeitsvertrags ist eine rechtlich und finanziell bedeutende Entscheidung, die sorgfältig getroffen und korrekt formuliert werden muss. Mit der richtigen Vorlage und unter Beachtung der Kündigungsfrist sowie der formalen Vorgaben können Sie als Arbeitnehmer sicherstellen, dass Ihre Kündigung korrekt beim Arbeitgeber eintrifft und rechtlich wirksam ist. Achten Sie darauf, alle notwendigen Dokumente zu sammeln, wie z.B. das Arbeitszeugnis, und lassen Sie sich im Zweifelsfall rechtlich beraten, insbesondere wenn es um eine fristlose Kündigung oder Sonderregelungen geht.